Dieter Wisliceny wurde 1911 in Regulowken in Ostpreußen als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Er studierte eine Zeit lang Theologie, war zur Zeit seines Eintrittes in die NSDAP 1931 aber arbeitslos. 1934 erfolgte sein Eintritt in die SS und den SD, etwa zur selben Zeit wie Adolf Eichmann. In den nächsten Jahren waren beide in derselben Abteilung tätig, Wisliceny zeitweilig auch als Eichmanns Vorgesetzter. Bis 1940 war er Mitarbeiter der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ in Wien. Seine Ernennung zum SS-Hauptsturmführer erfolgte 1940. Von Herbst 1940 bis in das Frühjahr 1943 hinein fungierte er in Bratislava als „Berater der Slowakischen Regierung für die Judenfrage“. In diesem Zeitraum festigte sich sein Ruf der Bestechlickkeit. Es folgte ein Jahr in Griechenland, und schließlich arbeitete er von März bis Dezember 1944 beim SEK in Ungarn. Wisliceny war Eichmanns Verbindungsoffizier zur ungarischen Polizei unter Oberstleutnant Ferency, der vom ungarischen Innenministerium mit der Umsetzung der „Judenaktion“ betraut war. Ende 1944 wurder er an die deutsch-ungarische Grenze beordert, um dort die in Fußmärschen ins Reich geschickten ungarischen Juden zu übernehmen und weiter zu verteilen. Zu diesem Zeitpunkt war er Eichmanns Stellvertreter im SEK. Nach dem Krieg sagte Wisliceny als Zeuge der Anklage in den Nürnberger Prozessen aus. Danach folgte seine Auslieferung an die Tschechoslowakei und es wurde ihm in Bratislava der Prozeß gemacht. Das Todesurteil wegen Beihilfe zum Massenmord wurde am 27. Februar 1948 vollstreckt.