Aufgrund der meistens sehr beengten Unterbringung und der völlig unhygienischen Zustände in den Lagern breitete sich nach kurzer Zeit Flecktyphus unter den ungarisch-jüdischen Schanzarbeitern aus. Eine medizinische Behandlung war jedoch niemals vorgesehen. Um die Epidemie trotzdem unter Kontrolle zu halten wurden einerseits ganze Lager unter Quarantäne gestellt, andererseits auch die Infizierten von den Gesunden getrennt und in sogenannten „Krankenlagern“ isoliert. Entlausungsapparat kleinDie Gefahr einer Ansteckung der einheimischen Bevölkerung war recht hoch, und in einigen Gemeinden kam es tatsächlich zur Flecktyphusfällen innerhalb der Bevölkerung.
Die einzige bekannte aktive Maßnahme zur Eindämmung des Fleckfiebers am Südostwall stellten die an einigen Orten zum Einsatz gekommenen Entlausungsapparate dar. Dabei handelte es sich um mobile Einheiten, die bei Bedarf von den Gesundheitsämtern angefordert werden konnten. In ihnen wurde eine wässrige Desinfektionslösung hoch erhitzt, um die Kleidung der Betroffenen damit zu behandeln. Bei diesem Vorgang wurden die Krankheitsüberträger (Läuse) abgetötet.
Den abgebildeten Apparat mit der Seriennummer N2748 fertigte der Erich Winkler Apparatebau Ende des Jahres 1941 in Berlin-Charlottenburg und lieferte ihn an das Gesundheitsamt in Melk an der Donau aus. Allein auf deutscher Seite standen hunderte solcher Apparate überall dort in Verwendung, wo viele Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen eng zusammenleben mussten. Das betraf nicht nur Konzentrationslager und deren Nebenlager, sondern auch Kriegsgefangenenlager, Fremdarbeiterlager, Lager des Arbeitsdienstes, Lager der OT und auch die oft provisorischen Unterkünfte der Fronttruppen.

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