Kurt Engelhardt wurde am 25. April 1895 in Kassel geboren. Nach der Pflichtschulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Textilchemiker. Anfangs arbeitete er in der Textilfärberei und -druckerei seines Vaters. Ab 1916 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, 1919 wurde er aus dem Heer entlassen. Bis 1926 übte er dann wieder in Deutschland seinen Beruf aus. Im Februar 1926 kam Engelhardt nach Österreich und arbeitete bis 1930 in verschiedenen Unternehmen. Zwischen 1930 bis 1932 war er in tschechischen und jugoslawischen Betrieben tätig. Im Februar 1932 heiratete Engelhardt nach Buchschachen. Anfangs betrieb er im Ort eine Hühnerfarm, ab 1933 widmete er sich dem Obstbau. Im gleichen Jahr trat er im deutschen Konsulat in Graz der reichsdeutschen NSDAP bei. (Dies war übrigens der Grund dafür, dass er nach 1945 in Österreich nicht als illegaler Nationalsozialist verurteilt wurde.) Aufgrund von Erbschaftsangelegenheiten lebte er von März 1937 bis Juni 1938 in Thüringen und bekam auch dort seinen NSDAP-Mitgliedsausweis mit der Nummer 1.500.028 ausgefolgt. Seit Sommer 1938 hielt sich Eberhardt wieder in Österreich auf und arbeitete erst als Textilchemiker in Gmünd, dann als Sachbearbeiter des Viehwirtschaftsverbandes Südmark, und seit Oktober 1940 als Fahrbereitschaftsleiter des Landrates in Hartberg. Im Herbst 1944 beauftragte man ihn mit der Führung einer SA-Wehrmannschaft. Dieses Wehrmannschaftsbataillon wurde im Frühjahr 1945 in den Volkssturm übergeleitet, wo Engelhardt wieder eine Führungsrolle übernahm. Von militärischen Belangen verstand er nicht viel, war aber ein überzeugter Nationalsozialist der bis zum Schluß auf den „Endsieg“ vertraute.