Solange die Arbeiten am Südostwall dauerten, erfolgte jeden Morgen um 8 Uhr für die HJ-Führer die Befehlsausgabe durch HJ-Bannführer Alfred Weber. Am Morgen des 29. März nahmen auch die drei SS-Männer an dieser Befehlsausgabe teil, die Weber mit den Worten einleitete: „Die Juden werden erschossen“. Sofort schritt er zur Aufgabenverteilung. Zwei HJ-Führer stellten daraufhin Gruppen von 20 bis 30 Juden zusammen. Anschließend wurde die erste Gruppe von ihnen zur „Alten Kirche“ (die jetzige Martinskirche) in die Nähe des Erschießungsplatzes geführt. Dort übernahm ein Waffen-SSler die Gruppe und führte sie zur Hinrichtungsstätte, die sich einige Hundert Meter weiter westlich am Rande des Waldes bei einem dort angelegten Laufgraben befand. Die Erschießung führten die drei Waffen-SS-Angehörigen durch. Mit zwei Gruppen ungarischer Juden wurde schließlich auf diese Weise verfahren. Um die Arbeitsdienstler in Sicherheit zu wiegen, wurden sie angewiesen Schanzwerkzeug mitzunehmen. Als sich herausstellte, dass der Mord an einer einzigen Gruppe schon eine Stunde Zeit in Anspruch nahm war es Weber bald klar, dass es unmöglich war den gesamten Mordplan vor Ankunft der Roten Armee durchzuführen. Wer letztendlich den Befehl zur Einstellung der Erschießung gab ist ungeklärt. Jedenfalls wurden am Nachmittag die restlichen ungarischen Arbeitsdienstler im Ort zu Marschkolonnen formiert und von den HJ-Führern sowie den drei Waffen-SS-Soldaten in Richtung Hartberg, zum ersten Sammelpunkt der ungarischen Juden aus dem Kreis Oberwart, in Bewegung gesetzt. Wie in so vielen Fällen wurden auch auf diesem Evakuierungsmarsch zurückbleibende Ungarn erschossen. Bekannt geworden sind die Tötungen von Jabing und Oberdorf.
Von zwölf Opfern des Massakers kennen wir bisher die Namen. Es handelt sich um: János Földösi, Ferenc Haimann, György Klein, László Komlós, György Sárkány, Andor Sebestyén, József Sebestyén, György Schwimmer, Péter Szanto, Imre Wallerstein, József Weinberger und József Weisz.