Alfred Weber, geboren 1921 in Deutschlandsberg, war seit März 1932 Mitglied der HJ und zwischen 1934 und 1938 als HJ-Führer innerhalb der illegalen NSDAP tätig. Noch während seiner Tischlerlehre wurde er aufgrund seiner Mitgliedschaft bei einer verbotenen Organisation und politischer Agitation zu drei Wochen strengem Arrest verurteilt. 1939 meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS. Mit der SS-Division „Der Führer“ machte er den Westfeldzug mit. Anschließend war er in Serbien stationiert. Zur Zeit des Rußlandfeldzuges bekleidete er den Dienstrang eines SS-Rottenführers. Noch 1941 wurde er schwer verwundet und zur Rekonvaleszenz in die Heimat versetzt. Durch seine schweren Verletzungen ist Weber dauerhaft frontverwendungsunfähig und wird daher vom NS-Regime wieder in der Jugendführung eingesetzt. Ab Herbst 1944 hatte er die Funktion des HJ-Bannführers in Deutsch-Schützen inne, gleichzeitig war er der dortige Unterabschnittsleiter am Südostwall.
Quelle: Walter Manoschek, „Dann bin ich ja ein Mörder!“, Göttingen 2015, S. 45.